Getränkegruppe Hövelmann informiert Landwirte zum Humusaufbau

Auf Einladung der Getränkegruppe Hövelmann trafen sich Landwirte aus der Region zu einer praxisnahen Informationsveranstaltung über „Humusaufbau am Niederrhein“, die das Duisburger Familienunternehmen im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsaktivitäten organisiert hatte.

Humusreiche Böden sind nicht nur in der Lage, Pflanzen mit ausgewogenen Nährstoffen zu versorgen, sondern sie fördern auch die Biodiversität und binden erhebliche Mengen klimaschädliches CO2 aus der Luft. Nicht zuletzt können sie Wasservorräte längerfristig speichern und dienen durch ihre Reinigungswirkung auch dem Grundwasserschutz.

Die Tagesschaubilder von Bauern, die nach langen Dürreperioden auf ihren Feldern stehen, den Ackerboden wie Staub durch die Hände rieseln lassen und über existenzbedrohende Ernteausfälle klagen, kennt jeder. Die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel macht auf drastische Weise deutlich, dass gesunde und humusreiche Böden immer wichtiger werden.

Deshalb ergriff die Getränkegruppe Hövelmann jetzt die Initiative, um möglichst viele engagierte Landwirte zum Humusaufbau auf ihren Flächen anzuregen, Fachreferenten der IG Gesunder Boden und der CarboCert GmbH wurden für den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit den Bauern eingeladen. Ein praktischer Teil auf dem Möllenhof in Voerde ergänzte das Tagesprogramm.

Der Geschäftsführende Gesellschafter Heino Hövelmann erläuterte, warum seine Getränkegruppe sich für den Humusaufbau stark macht: „Als familiengeführter Mineralbrunnen wollen wir mit unserem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept alles dafür tun, den kommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt mit reinem Wasser und anderen notwendigen Ressourcen zu erhalten. Aktiver Humusaufbau kann hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.“
Humus besteht im Wesentlichen aus zersetzten pflanzlichen und tierischen Bestandteilen. In dieser obersten, bis zu 30 Zentimeter dicken Schicht des Bodens laufen komplexe Stoffwechselprozesse ab.

Diplom-Agraringenieur Christof Felgentreu, Vorstandsmitglied der IG Gesunder Boden, stellte die Bedeutung von humusreichen Böden als Grundlage für gesunde Pflanzen, Tiere und Menschen heraus. Er vermittelte den Landwirten praktisches Wissen, wie sich unbewusster Humusabbau vermeiden lässt und was wichtig ist, damit dauerhafter Humusaufbau gelingt. Ein Weg ist beispielsweise der Anbau von Zwischenfrüchten oder Untersaaten, um dem Boden neue Energie zu geben. Minimale Bodenbearbeitung und die Düngung mit Kompost sind weitere humusfördernde Praktiken.

Humus bindet klimaschädliches CO2
Neben seinen sonstigen positiven Wirkungen gewinnt Humus auch als CO2 Speicher zunehmend an Bedeutung. Würde der Humusgehalt auf den deutschen Äckern um 1 Prozent erhöht, würde dadurch der gesamtdeutsche CO2-Ausstoß eines ganzen Jahres aus der Atmosphäre entfernt und im Boden gebunden.
Wolfgang Abler, Geschäftsführer der CarboCert GmbH, präsentierte eine Lösung, die es ermöglicht, landwirtschaftlichen Betrieben mit CO2-Zertifikaten den Humusaufbau auf ihren Feldern finanziell zu vergüten.

Über 270 Landwirte mit 11.000 Hektar arbeiten aktuell mit seinem Unternehmen zusammen und kompensieren durch den vereinbarten und überprüften Humusaufbau auf ihren Flächen jährlich rund 50.000 Tonnen CO2. Die Firma CarboCert übernimmt dabei die Bodenprobenentnahme, die Messung der Humusgehalte als auch die Vermarktung der Zertifikate. Käufer von CO2-Zertifikaten sind beispielsweise Unternehmen, die klimaneutral arbeiten wollen.
Wie eine Probenahme abläuft, erfuhren die Teilnehmer beim abschließenden Besuch des Möllenhofs in Voerde. Die Bodenproben werden GPS gesteuert maschinell entnommen, damit die Punkte der Erstuntersuchung später zentimetergenau wieder annavigiert werden können, um den Fortschritt des Humusaufbaus im Labor zu analysieren.

Fazit beeindruckter Landwirte nach einem Tag voller Informationen: Das Thema Humusaufbau ist so faszinierend, dass man daran gehen wird, die neuen Erkenntnisse möglichst rasch auf dem eigenen Hof umzusetzen.

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Ein Praxisteil bildete den Abschluss der
Informationsveranstaltung Humusaufbau
am Niederrhein. Unter anderem wurden
anhand verschiedener Proben die
Merkmale humusreicher Böden erläutert.

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